Das Gymnasium ist der direkte Weg zur Matura. Matura bedeutet «Reifeprüfung» und bildet den Abschluss dieser höheren Schulausbildung. Nach der vierjährigen Schulzeit können unsere Schüler*innen ein Studium an einer Hochschule beginnen oder andere anspruchsvolle Ausbildungen und Berufswege beschreiten.
Nachfolgend finden Sie alle wichtigen Informationen zum Erstkontakt und zur Aufnahme an unsere Schule, zum Aufbau der Ausbildung und zum vielfältigen Fächerangebot. Ausserdem zeigen wir auf, welche Möglichkeiten unseren ehemaligen Schüler*innen offenstehen.
Neben der regulären gymnasialen Ausbildung führen wir Spezialabteilungen mit besonderen Bestimmungen – bitte beachten Sie hierzu die Navigation links.
Ja, wenn Sie…
Wenn Sie mehrere Punkte mit Ja beantworten können, empfehlen wir einen baldigen Besuch bei uns. Kommen Sie vorbei: Wir haben verschiedene Angebote, bei denen Sie unsere Schule kennenlernen können.
Ein Besuch vor Ort gibt einen unmittelbaren Eindruck unserer Schulatmosphäre. An verschiedenen Anlässen stellen wir uns vor: Zukünftige Schüler*innen und ihre Eltern können mit uns unkompliziert das Gespräch suchen und erhalten Antworten auf allfällige offene Fragen.
Die beste Gelegenheit zum Schnuppern ist unsere Besuchswoche. Diese findet üblicherweise jeweils Anfang Dezember statt. Wir zeigen den Alltag an der Alten Kanti und öffnen unsere Türen eine ganze Unterrichtswoche lang. Das Angebot richtet sich an interessierte zukünftige Schüler*innen mit oder ohne Begleitung ihrer Eltern.
Konnten Sie in der Besuchswoche nicht vorbeikommen? Möchten Sie gerne noch(mals) ein paar Stunden Unterricht an der Kanti erleben? Wir laden Sie alleine oder als Kleingruppe herzlich ein, individuell einen Halbtag an der Kanti zu verbringen. Auf Anmeldung stellen wir Ihnen gerne einen Halbtag (drei bis vier Lektionen) zusammen.
Einen Halbtag mit vertrauter Begleitung können Sie auch selbst organisieren. Wenn Sie eine*n unserer Schüler*innen persönlich kennen, fragen Sie, ob er ein Götti bzw. sie eine Gotte sein mag. So erleben Sie alleine oder in einer Kleingruppe den Schulalltag aus einer direkten Innenperspektive. Melden Sie sich bitte rechtzeitig an, inkl. Namen des Göttis/Gotte.
Für Eltern, Geschwister, Ehemalige und weitere Freund*innen der Schule lassen wir jeweils im Frühjahr die Sechstagewoche nochmals aufleben. Eine optimale Gelegenheit für einen Blick ins Schulzimmer oder Labor, einen Besuch im Theater oder eine Begegnung bei einem Kaffee. Das Detailprogramm geben wir frühzeitig bekannt.
Wir stellen Ihnen unsere Ausbildungsmöglichkeiten bei einer Präsentation gerne vor. Sie erhalten aus erster Hand Informationen der Schullleitung und der Schülerschaft und können uns Fragen stellen. Bitte lassen Sie es uns rechtzeitig wissen, wenn Ihre Schule daran interessiert ist.
Bezirksschüler*innen brauchen einen Notendurchschnitt von 4.7, um prüfungsfrei ins Gymnasium aufgenommen zu werden. Ausserdem benötigen sie in den Fächern Mathematik und Deutsch mindestens die Noten 4.0. Erreichen die Bezirksschüler*innen dieses Ziel schon im Winter des letzten Schuljahres (Zeugnis des ersten Semesters), sind sie bereits für den Eintritt in die Alte Kanti zugelassen. Können sie diesen Schnitt bis zum Sommer halten (Abschlusszeugnis im zweiten Semester), sind sie definitiv aufgenommen. Sinkt der Notenschnitt jedoch im Abschlusszeugnis, sind die Schüler*innen für das erste Halbjahr provisorisch aufgenommen.
An der Aufnahmeprüfung teilnehmen können Bezirksschüler*innen, die den notwendigen Notendurchschnitt im letzten Schuljahr in beiden Zeugnissen nicht erreicht hatten. Ausserdem Schüler*innen mit einer Vorbildung von gleichwertigen Schulen.
Die Aufnahmeprüfung kann erst im Frühjahr nach dem Abschluss der Bezirksschule absolviert werden (also rund ein Jahr später). Die Altersobergrenze für den Eintritt in die Kanti liegt bei 18 Jahren. Die Aufnahmeprüfung erfolgt jeweils im März (Kalenderwoche 11). Die genauen Daten, Zeiten und Orte werden im Prüfungsaufgebot mitgeteilt.
Im Aargau gibt fünf weitere Kantonsschulen: Baden, Wettingen, Wohlen, Zofingen – und natürlich die Neue Kanti, die sich wie die Alte Kanti ebenfalls in Aarau befindet. Es besteht kein rechtlicher Anspruch auf die Wahl des Schulortes. Aufgrund der knappen Raumverhältnisse müssen manchmal Zuteilungen vorgenommen werden, so dass der Besuch der gewünschten Schule nicht garantiert werden kann.
Die Anmeldung für das Gymnasium erfolgt in der Regel im letzten Schuljahr der Oberstufe. Die Schüler*innen können sich je nach Notenschnitt direkt anmelden oder eine Aufnahmeprüfung absolvieren. Bitte beachten Sie hierzu auch unsere Hinweise zu den Aufnahmebedingungen sowie zur Wahl des Schulstandortes.
Bei der Anmeldung müssen folgende Entscheide getroffen werden:
Wichtige Hinweise:
Es wird kein Schulgeld erhoben. Das Unterrichtsmaterial (inkl. persönlicher Laptop, Lager und allfällige Exkursionen) beläuft sich auf ca. 5’000 Franken für die ganze Schulzeit. Dieser Richtbetrag variiert je nach Wahl der Angebote.
Es können Stipendien beantragt werden. Die Höhe der finanziellen Unterstützung richtet sich unter anderem nach den Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Weitere Informationen
Die Ausbildungszeit im Gymnasium ist zweigeteilt: Auf zwei Jahre Grundstufe folgen weitere zwei Jahre Vertiefungsstufe.
In den ersten zwei Schuljahren sind zehn Grundlagenfächer obligatorisch. Die Schüler*innen wählen darüber hinaus ein weiteres Pflichtfach nach eigenem Interesse: das Akzentfach. Zur Auswahl stehen die Monofächer Latein und Mathematik, ausserdem die Fächerkombinationen Moderne Sprachen oder Geistes- & Sozialwissenschaften. Die Wahl des Akzentfaches ist verbindlich und bestimmt, in welcher Abteilung die Schüler*innen aufgenommen werden. Zudem können von Beginn weg Freifächer nach Wahl besucht werden.
In den letzten beiden Jahren des Gymnasiums setzen die Schüler*innen zunehmend grössere inhaltliche Schwerpunkte. Im dritten Jahr wählen sie aus einem grossen Angebot ein Schwerpunktfach aus, das bis zur Matura unterrichtet wird und relevant für die Abschlussprüfung ist. Im vierten und letzten Jahr kommt ein Ergänzungsfach dazu, welches das das eigene Ausbildungsprofil abrundet.
Im vierten Schuljahr schreiben die Schüler*innen eine Maturaarbeit, in der eigene Interessen und Neigungen verfolgt werden. Die Ausbildungszeit wird beendet mit schriftlichen und mündlichen Maturaprüfungen.
Die Promotionsordnung gibt eine Zusammenfassung der wichtigsten Regelungen. Noch ausführlicher ist der kantonale Gesetzestext.
Im Gymnasium gilt die Jahrespromotion. Jeweils am Ende des Schuljahres erhalten alle Schüler*innen ein Zeugnis, das über die Beförderung oder Nichtbeförderung in die nächsthöhere Klasse entscheidet.
Im Zeugnis zählen alle Fächer einfach: die Grundlagenfächer (ausser Sport) und das Akzentfach, später das gewählte Schwerpunkt- und Ergänzungsfach. Es dürfen nur maximal vier ungenügende Noten vorkommen, die doppelt kompensiert werden müssen (Beispiel: die Note 3 in einem Fach durch die Note 5 in zwei anderen Fächern).
Im Gymnasium erwartet die Schüler*innen eine Vielfalt an Fächern. Diese sind aufgeteilt in folgende Kategorien:
Die meisten Fächer aus vorherigen Schulen finden im Gymnasium eine Fortsetzung. Dazu kommen weitere Grundlagenfächer dazu, wie zum Beispiel Wirtschaft & Recht und Informatik. Die Schüler*innen wählen ausserdem entweder Bildnerisches Gestalten oder Musik inkl. Instrument.
Im dritten Schuljahr haben die Schüler*innen theoretischen und praktischen Projektunterricht, der sie auf das Schreiben der Abschlussarbeit (Maturaarbeit) vorbereitet.
Fast jedes Schuljahr wählen die Schüler*innen Vertiefungsfächer aus. Damit wird ihnen schrittweise eine individuelle Ausbildung ermöglicht. In der Grundstufe ist dies das Akzentfach. In der Vertiefungsstufe wird es vom Schwerpunktfach abgelöst, dazu kommt im letzten Schuljahr ein Ergänzungsfach. Die Anzahl Lektionen pro Woche steigt dabei an (1. Schuljahr: 3 Lektionen, im 4. Schuljahr sind es total 9 Lektionen).
Eine Reihe von Freifächern komplettiert das Unterrichtsangebot. Sie stehen – sofern es der Stundenplan zulässt – zur individuellen Kombination zur Verfügung. Jede Kantonschule bietet ihren Schüler*innen eine andere Auswahl.
Die Stundentafel gibt eine Übersicht zu den Anzahl Lektionen (in allen Fächerkatgeorien und Schuljahren).
Die Grundlagenfächer sind für alle Schüler*innen obligatorisch. Einige gehören während vier Jahren zum Stundenplan, etwa Deutsch und Mathematik. Andere beginnen später (z.B. Physik) oder enden bereits nach dem dritten Schuljahr (z.B. Biologie oder Chemie). Es gibt aber auch Wahlpflichtfächer: Französisch kann beispielsweise ab dem dritten Schuljahr durch Italienisch ersetzt werden. Eine Übersicht zur Stundentafel finden Sie hier.
Angehenden Schüler*innen stehen folgende vier Akzentfächer zur Auswahl, von denen eines bei der Anmeldung an das Gymnasium gewählt werden muss:
Der Unterricht in den Grundlagenfächern Geschichte, Geografie sowie Wirtschaft und Recht wird ergänzt und vertieft. Als Fächerkombination erlaubt dieses Akzentfach den Schüler*innen, sich gesellschaftlichen Phänomenen aus verschiedenen Blickwinkeln zu nähern.
Latein ist eine wichtige Schlüsselsprache für viele europäischen Sprachen. Neben grundlegenden Sprachkenntnissen werden auch kulturelle und kommunikative Grundlagen vermittelt.
Weitere Hinweise:
Der Unterricht vermittelt eine vertiefende Zusatzbildung zum Grundlagenfach Mathematik: von der Äquivalenz in der Elementaren Logik bis zur Zahlentheorie.
Das Phänomen Sprache wird auf verschiedenen Ebenen untersucht. Einerseits wird der Unterricht in den Grundlagenfächern Deutsch, Französisch und Englisch praktisch vertieft, anderseits werden verschiedene Sprachen miteinander verglichen und theoretisch reflektiert.
Die Wahl des Schwerpunktfaches prägt das persönliche Ausbildungsprofil der Schüler*innen am stärksten. Der beim Schulbeginn gefällte Entscheid (Akzentfach) kann noch einmal überdacht und allenfalls geändert werden. Entscheidend für die Wahl sind die schulischen Interessen und Leistungen sowie zukünftige Studien- oder Berufsziele.Ein Schwerpunktfach kann sich positiv auf ein späteres Studium in einem bestimmten Fachbereich auswirken, weil gewisse Grundlagen bereits erarbeitet wurden. Die Entscheidung für ein Schwerpunktfach hat jedoch keinen direkten Einfluss auf die Aufnahme in einen bestimmten Studiengang.
Das Ergänzungsfach rundet das individuelle Ausbildungsprofil ab: Es wird erst im letzten Jahr vor der Matura unterrichtet und umfasst vier Lektionen pro Woche. Zusätzlich zum Schwerpunktfach ermöglicht es eine Vertiefung aus Neigung oder kann im Hinblick auf die spätere Berufs- und Studienwahl gewählt werden.
Eine Vielzahl von Freifächern komplettiert das Unterrichtsangebot. Freifächer sind nicht promotionsrelevant und können nach Interesse kombiniert werden – sofern der Stundenplan und die Vorgaben es zulassen. Jede Kantonschule bietet ihren Schüler*innen eine andere Auswahl.
Von Beginn weg lernen unsere Schüler*innen verschiedene Methoden kennen, wie sie eigene Projekte planen und durchführen können. Bis zur Maturaarbeit wissen sie um die zentralen Elemente von Projektzyklen: von der ersten Ideenfindung, übers Initiieren – bis zum gelungenen Abschluss. Damit sind sie bis zur Matura mit den nötigen Arbeitstechniken ausgerüstet, um beispielsweise in einem späteren Studium eigene schriftliche Arbeiten verfassen zu können.
Der Projektunterricht ist im ersten und zweiten Schuljahr in verschiedene Fächer integriert. Neben Arbeitsmethoden wird der Umgang mit Informationen und ihre Beschaffung thematisiert, ebenso werden Präsentationstechniken vermittelt.
Im dritten Schuljahr ist Projektunterricht ein eigenes Fach mit zwei Lektionen pro Woche, dazu kommt zusätzliche Zeit für eine eigene Projektarbeit in Kleingruppen. Die Grundlagen gehen nun in die Tiefe und so sind die Schüler*innen am Ende des Projektunterrichts optimal vorbereitet auf die Maturaarbeit, die sie im vierten Schuljahr beschäftigen wird.
Längere Aufenthalte im Ausland sind eine Erweiterung des eigenen Horizonts und fördern die Sprachkompetenz. Wir ermöglichen unseren Schüler*innen Austauschjahre und -semester, in denen sie ihre Ausbildung fortsetzen. Damit unterstützen wir das Eintauchen in eine fremde Sprache und Kultur.
Für Schüler*innen der Spezialabteilung Immersion gelten spezielle Bedingungen, ebenso für NAWIMAT.
Wir empfehlen Aufenthalte im Ausland kontaktfreudigen und anpassungsfähigen Schüler*innen, die bei guter Gesundheit sind und über ein hohes Mass an Eigenverantwortung verfügen. Die Lehrpläne der ausländischen Schulen unterscheiden sich meist deutlich von denen der Alten Kanti. Für einen erfolgreichen Wiedereintritt nach einem Austauschaufenthalt sind darum gute schulische Leistungen erforderlich – sowie die Bereitschaft, die stofflichen Lücken nach der Rückkehr selbständig nachzuarbeiten.
Verschiedene Organisationen bieten Programme an, in denen die Schüler*innen Gastschulen besuchen und bei Gastfamilien wohnen. Die Alte Kanti arbeitet dafür mit verschiedenen Non-Profit-Organisationen zusammen, die dem Dachverband Intermundo angeschlossen sind: AFS, YFU, Rotary Jugendaustausch und International Experience. Allenfalls ist auch ein Austauschaufenthalt auf privater Basis möglich.
Die Schüler*innen melden sich direkt bei ihrer jeweiligen Organisation und reichen danach ein Gesuch bei der Schulleitung ein.
Die Maturaarbeit wird im letzten Schuljahr individuell oder in Kleingruppen verfasst. Die Schüler*innen wenden die in der Ausbildung gelernten Arbeitstechniken an und initiieren ein eigenes Projekt, das sie als schriftliche Arbeit abgeben – oder schriftlich dokumentieren und kommentieren. Dafür sind verschiedene Herangehensweisen und Themen zulässig: Die Schüler*innen können zum Beispiel ein kreatives oder technisches Projekt angehen, oder mit einer eigenen Forschungsfrage eine Untersuchung durchführen.
Bei ihrem Vorhaben werden sie von einer Lehrperson betreut. Die Maturaarbeit endet mit einer mündlichen Präsentation, die neben dem schriftlichen Teil ebenfalls beurteilt wird.
Das vierte und letzte Schuljahr endet mit schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfungen. Die Schüler*innen werden in den Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächern geprüft und erhalten anschliessend ein Maturitätszeugnis. Die Matura berechtigt für ein Studium oder eine anderweitige Ausbildung.
Wichtige Dokumente
Nach dem Gymnasium stehen den Maturand*innen verschiedene weitere Ausbildungs- und Berufswege offen.
Die Matura berechtigt zu einem Studium an Hochschulen im In- und Ausland: alle Universitäten, Eidgenössische Technische Hochschulen (ETH, EPFL), Pädagogische Hochschulen (PH), Fachhochschulen (FH).
Für praktisch veranlagte Maturand*innen bietet es sich an, in einem Praktikum ein Jahr lang in die Arbeitswelt einzutauchen. Danach sind sie berechtigt, an einer Fachhochschule (FH) zu studieren. Verschiedene Fachhochschulen bieten ein strukturiertes Praktikum an, das optimal auf das Studium vorbereitet. Beispiele sind das Praxisjahr für technische Ausbildungen oder ein kaufmännisches Praktikum für ein späteres Wirtschaftsstudium.
Für bestimmte Berufsrichtungen gibt es höhere Fachschulen und andere Ausbildungen: zum Beispiel für angehende Pilotinnen, Pflegefachmänner oder Journalistinnen. Auch ein Einstieg im Bankenwesen oder bei der Flugüberwachung sind Optionen. Nach der Matura sind auch direkte Berufseinstiege möglich, etwa eine verkürzte Lehre in einem Betrieb (on-the-job).
Genauere Infos zu allen Optionen finden Sie bei der Berufs- oder Laufbahnberatung.
Kurt Büchler
Prorektor, Leiter Sportgymnasium
E-Mail: kurt.buechler@ag.ch